
Seit 15 Jahren besteht die Hünfelder Tafel und sie war für ihre Kunden auch während der Corona-Wellen immer da. Dies berichteten DRK-Präsident Dr. Eberhard Fennel und Rudi Köhl als Koordinator der Hünfelder Tafel Bürgermeister Benjamin Tschesnok während eines Besuchs.
„Der Bedarf war natürlich auch während der Pandemie da, wir mussten unsere rund 300 Kunden im Altkreis Hünfeld weiterhin versorgen“, betonte der DRK-Präsident, nach dessen Recherchen insgesamt nur acht der deutschen Tafeln die gesamte Zeit „durchgehalten“ haben.
Und der Bedarf geht nicht zurück, eher im Gegenteil. Die Zahl der Kunden, die regelmäßig mit frischen Lebensmitteln über die Tafel versorgt werden, steigt, sagt Rudi Köhl. Er koordiniert den Einsatz von insgesamt 70 ehrenamtlichen Mitarbeitern gemeinsam mit Gisela Stenzel und Uthe Hahner.
Bürgermeister Benjamin Tschesnok nannte es beeindruckend, mit welchem dauerhaften Engagement die Helferinnen und Helfer im Einsatz seien. Ohne Ehrenamt sei auch im sozialen Bereich vieles ganz einfach nicht möglich, betonte er.
Wichtig ist aber auch die finanzielle Ausstattung, erklärte DRK-Präsident Fennel. Von Anfang an unterstützt der Hünfelder Lions Club die Tafel mit einer jährlichen Pauschalförderung von 2000 Euro und hilft mit großzügigen Spenden auch bei der Beschaffung von Fahrzeugen und anderen Hilfsmitteln. So verfügt die Hünfelder Tafel über ein Brot-Auto, mit dem Backwaren aus Bäckerei-Betrieben und Märkten der Region abgeholt werden. Ein weiteres Kühlfahrzeug ist erforderlich, um frische Lebensmittel transportieren zu können. Allein beim Abholen der Lebensmittel werden täglich drei Fahrer benötigt. Um vormittags die Lebensmittel für die Ausgabe vorzubereiten, die jede Woche zweimal nachmittags stattfindet, sind jeweils mindestens zehn Helferinnen und Helfer tätig. Daraus resultiert die große Anzahl von Ehrenamtlichen, von denen sich 20 als Fahrer und 50 in der Einrichtung selbst zur Verfügung gestellt haben.
Es hat sich dabei nach Angaben von Köhl ein Konzept der Hünfelder Tafel bewährt, das schon unter der Verantwortung seines Amtsvorgängers Adelbert Rohrig eingeführt worden war. Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse werden in Körben vorsortiert und verpackt, damit sie gleichmäßig an die so genannten Bedarfsgemeinschaften, insgesamt 140 Familien mit 300 Angehörigen, verteilt werden können. Das schaffe mehr Gerechtigkeit und verbessere die Situation bei der Ausgabe.
Ihre Lebensmittel erhält die Hünfelder Tafel von den Supermärkten aus der Region, aus dem Hünfelder Land mit Eiterfeld und Burghaun und der hohen Rhön. Sie werden täglich frisch abgeholt, sortiert, aufbereitet und in Körben für die Kunden bereitgestellt. Ähnlich verfährt die Tafel bei Backwaren, die ebenfalls aus der Region bezogen werden. Daneben erhält die Hünfelder Tafel auch Lieferungen aus dem Zentrallager der hessischen Tafeln, das durch Spenden aus der Industrie bestückt werde. Beispielsweise lieferten Hersteller von Fertigpizzen ihre Waren, die bald abzulaufen drohten, an dieses Zentrallager.
Martin Ebert vom Hünfelder Lions Club, der in Vertretung des Lions-Präsidenten Frank Steinacker an dem Ortstermin teilnahm, erinnerte daran, dass der Lions Club seinerzeit schon die Gründung der Tafel in Fulda mit unterstützt hatte. Damals sei eigentlich geplant gewesen, in Hünfeld eine Zweigstelle der Fuldaer Tafel einzurichten. Dazu sei es aber nie gekommen. Als dann der DRK-Kreisverband Hünfeld die Initiative ergriffen hatte, auch in Hünfeld eine Tafel einzurichten, habe es dem Selbstverständnis des Lions Clubs entsprochen, diese Einrichtung nachhaltig durch regelmäßige Spenden für den laufenden Betrieb zu unterstützen und auch größere Anschaffungen mitzufinanzieren. Die Nachfrage der Kunden und Bedürftigen zeige, wie notwendig eine solche Einrichtung auch weiterhin für die ganze Region sei.
Finanziert wird die Tafel aus den Spenden des Lions Clubs und anderen Unterstützern, die sich mit Spenden engagieren. Die Finanzierung wird abgesichert durch die städtische St. Elisabeth-Stiftung. Außerdem stellt die Stadt Hünfeld der Tafel die Räume mietfrei zur Verfügung.