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Die Hünfelder Zeitung berichtet:
"Statt mit säuberlich abgegebener Wäsche müssen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK-Kleiderladens durch Dreck und allerlei Unrat wühlen. Die Helfer und ihr Chef haben genug. Stefan Bott, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Hünfeld, ruft die Menschen zu mehr Achtsamkeit auf.
Unser DRK-Kleiderladen, der in diesem Jahr seit nunmehr 20 Jahren sozial bedürftige Menschen mit günstiger Kleidung unterstützt, steht vor einem wachsenden Problem: Immer häufiger wird dort Unrat abgeladen, der mit den eigentlichen Spenden nichts zu tun hat“, erklärt Bott. Sperrmüll, unbrauchbare Elektrogeräte, Möbelteile, vergammelte Kleidung, Teppiche sowie Kinderwagen und Kinderbettchen, die nicht angenommen werden, stapeln sich vor dem Kleiderladen und um die Kleidercontainer – und das trotz klarer Hinweisschilder, die präzise erläutern, welche Spenden erwünscht sind. „Es ist frustrierend zu sehen, dass immer wieder Dinge abgestellt werden, die wir weder gebrauchen noch verwerten können“, sagt Bott. Während in die vielerorts aufgestellten Container ausschließlich Altkleider gehören, die von einer eigenen DRK-Kleidersammlung abgeholt werden, kann im Kleiderladen in Hünfeld noch gut erhaltene Kleidung abgegeben werden. „Am besten kommt man damit zu unseren Öffnungszeiten zu uns in den Laden. Die Kleidung sollte ordentlich sein. Wir wollen im Laden nur Gutes anbieten“, erklärt Rosel Gombert, Leiterin des Hünfelder Kleiderladens und eine von 36 ehrenamtlichen Helfern. Jeden Mittwoch und Donnerstag arbeiten die Helfer in zwei Schichten im Laden. „Aber das genügt nicht mehr – wir sind an den anderen Tagen beschäftigt, die Ware zu sortieren und zu waschen“, erklärt Gombert. Und dabei müssen sich die Freiwilligen durch so manchen Müllberg wühlen – oder sogar benutzte Hygieneartikel wie Windeln und Slipeinlagen aus ungewaschener Kleidung fischen. Im Durchschnitt haben die Helfer bis zu 100 Kunden pro Woche im Laden. „Das macht 5200 Besuche pro Jahr. Sicherlich haben wir wiederkehrende Kunden, aber ohne unsere vielen Helfer und unseren Hausmeister würden wir das nicht schaffen“, sagt Bott. Nicht tütenweise, sondern palettenweise müsse Hausmeister Markus Gaul die ganzen gespendeten Waren umschichten. „Wir bewegen hier mehr als eine Tonne Ware pro Woche, aber leider ist viel Müll dabei“, sagt Gaul. In regelmäßigen Abständen bringt er einen Teil der Ware zum DRK Schlitz. „Etwa alle drei Wochen fährt von dort ein Lkw nach Rumänien und seit dem Kriegsausbruch in die Ukraine“, weiß Gaul. Besonders problematisch sei es aber, wenn Menschen ihre unbrauchbaren Gegenstände einfach am Wochenende vor dem Kleiderladen abstellen. Dadurch entsteht ein regelrechtes Müllchaos, das vom DRK mühsam und zeitaufwändig entsorgt werden muss, so Gaul. „Wir müssen mittlerweile Entsorgungsunternehmen damit beauftragen, die den ganzen Müll mitnehmen“, erklärt Bott. Aber nicht nur an der DRK-Geschäftsstelle in der Mackenzeller Straße, wo sich der Kleiderladen befindet, sammelt sich der Müll. „Die von uns betriebenen Altkleidercontainer sind ausschließlich für Textilien aller Art und Schuhe gedacht – selbstverständlich verpackt in Säcken. Doch in letzter Zeit werfen Menschen dort vermehrt Bauschutt, Grünabfälle, Steine, Heckenschnitt oder Sperrmüll ein“, berichtet Bott. Sogar das Ordnungsamt habe schon öfter die Müllansammlungen um die Container bemängelt. Besonders häufig betroffen seien davon die Container in der Wella- und in der Friedenstraße. „Der Unrat wird oftmals nachts dort reingeworfen. Wir haben bereits mehrfach Strafanzeige gestellt, da Menschen auf frischer Tat dabei ertappt wurden. Es gab sogar Video- und Bildmaterial – aber die Verfahren wurden wegen Nichtigkeit eingestellt“, sagt Bott enttäuscht. Manchmal passiert es, dass Hausmeister Gaul angerufen wird, und bei der „Entrümpelung“ mancher Container helfen muss. „Die Container werden wöchentlich von Fahrern geleert, die mit Lastwagen kommen. Aber die können den ganzen Müll nicht mitnehmen. Wir mussten daher schon die Beschäftigungszeit von unserem Hausmeister aufstocken“, sagt Bott. Der Geschäftsführer betont dabei immer wieder: „Die Altkleidercontainer sind kein Ersatz für eine Müllentsorgung. Wir bitten die Bevölkerung eindringlich, sich an die Regeln zu halten. Solches Verhalten gefährdet die gesamte Initiative und erschwert unsere Arbeit erheblich.“ Während es manche eben nicht gut meinen, und ihren Unrat entsorgen, meinen es andere wiederum zu gut. Wenn zuhause der Keller oder der Dachboden entrümpelt werden, landet so manche Modesünde aus den vergangenen 10, 20, 30 oder 40 Jahren bei den Spenden. Gombert betont: „Wir bieten im Laden nur modische, gute Ware an – keinen Schund.“ Immerhin gebe es Menschen, die genieren sich, dass sie auf den Kleiderladen angewiesen sind. Dazu kommt, dass der Laden aufgrund des Brandschutzes keine große Ware wie Kinderwagen aufstellen kann. Damen-, Herren- und Kindermode, Sport- und Freizeitkleidung, Schuhe, Mützen, Kappen und Hüte, Tücher, Schals, Krawatten und Modeschmuck sowie Bettwäsche und vollständige HaushaltsSets wie Töpfe und Geschirr in gutem Zustand sind im Laden jedoch gern gesehen. Und es gibt sie: die dankbaren Kunden, die sich bei den ehrenamtlichen Helfern mit einem Lächeln und guten Gesprächen bedanken und das gut sortierte Angebot im Kleiderladen zu schätzen wissen. „Wir wollen, dass jeder die Möglichkeit hat, gut erhaltene Kleidung für kleines Geld zu bekommen. Damit werden die entstehenden Kosten gedeckt. Und jeder Euro Überschuss wird der Finanzierung sozialer Projekte im Bereich der Rotkreuzarbeit zugeführt“, sagt Bott, und Gombert ergänzt: „Wer unsicher ist, welche Spenden geeignet sind, kann sich direkt vor Ort an uns wenden oder sich telefonisch informieren.“ Der DRK-Kreisverband Hünfeld ist per Telefon unter (0 66 52) 9 67 00 zu erreichen. "