DRK-Kreisversammlung, Breites Wirkungsfeld und grundsolideDRK-Kreisversammlung, Breites Wirkungsfeld und grundsolide

DRK-Kreisversammlung, Breites Wirkungsfeld und grundsolide

Die Kreisversammlung des DRK in Hünfeld endete mit einer Überraschung: Dr. Eberhard Fennel verfehlte bei den Wahl zum Präsidenten die Mehrheit. 12 Delegierte votierten für ihn, 14 dagegen bei der geheimen Abstimmung, ohne allerdings einen eigenen Kandidaten zu nominieren. Vier enthielten sich der Stimme. Dafür wurde Nadja Schweidler von der Ortsvereinigung Hünfeld mit 20 Ja-Stimmen und 9 Nein-Stimmen ins Präsidium gewählt, nachdem für diese Position kein Wahlvorschlag vorgelegen hatte. Dr. Fennel bleibt laut Satzung kommissarisch im Amt, bei ein neuer Präsident gewählt ist.

Die übrigen Mitglieder des Präsidiums wurden einstimmig gewählt, Frank Gräber bleibt Vizepräsident, Markus Weller Schatzmeister, Dr. Sonja Raschka Kreisverbandesärztin und neuer Justiziar ist Thomas Meinel, der die Nachfolge von Martin Abel antrat. Dr. Fennel kommentierte das Abstimmungsergebnis mit den Worten: „Ich bedanke mich für das ehrliche Ergebnis, in einer demokratischen Wahl ist das zu akzeptieren.“

Landrat Bernd Woide, der der Ortsvereinigung des DRK aus Hünfeld einen Bescheid über die Aufstockung der Förderung für den Neubau der Unterkunft an der Hersfelder Straße von 50 000 auf 60 000 Euro übergab und damit mit der Förderung der Stadt Hünfeld gleichzog, sprach dem langjährigen Präsidenten und dem Kreisverband den höchsten, auch den persönlichen Respekt des Landkreises aus. Der DRK-Kreisverbvand sei hervorragend aufgestellt und der Landkreis habe sich gerade in den schwierigen Corona-Jahren immer auf den Hünfelder Kreisverband verlassen können.

Auch Bürgermeister Benjamin Tschesnok verhehlte nicht, dass er sich das Wahlergebnis „anders gewünscht“ hätte, denn das DRK sei für die Stadt auf vielen Ebenen der wichtigste Partner für die Stadt. Vieles gelinge in Hünfeld nur dank der Zusammenarbeit auch mit den Ehrenamtlichen im DRK. Das habe sich in der Corona-Zeit gezeigt.

Auch die DRK-Landes-Vize Brigitte Wettengel fand anerkennende Wort für den Kreisverband. Es gelinge in Hünfeld hervorragend, Hauptamt mit Ehrenamt zu vernetzen. In Hünfeld werde das Leitmotiv des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes gelegt, die Menschlichkeit als Zeichen der Hoffnung hochzuhalten.   

Vor diesem Wahlergebnis traten die durchweg positiven Geschäftsberichte in den Hintergrund. Durch den hohen ehrenamtlichen Einsatz vieler Helfer in der Corona-Pandemie, allein 36.828 Tests wurden durchgeführt und dazu noch die Impfkampagnen, hat sich auch das wirtschaftliche Ergebnis des Kreisverbandes verbessert, erläuterten Dr. Fennel und Kreisgeschäftsführer Stefan Bott in ihren Jahresberichten. Damit habe das DRK auch den Auftrag der Politik in vollem Umfang erfüllt, unterstrich der Präsident. Durch diese Verbesserungen konnten erst Investitionen wie die neue Unterkunft der DRK-Ortsvereinigung, die derzeit im Bau ist, ermöglicht werden.

Unterstrichen wurden diese Berichte auch durch den Finanzbericht von Schatzmeister Weller, der keine erkennbaren Risiken für die weitere finanzielle Entwicklung des Verbandes sah.

Wie breit aufgestellt der Kreisverband ist, wurde in den Jahresberichten des Präsidenten und des Geschäftsführers deutlich: Diese reicht vom Sanitätsdienst und der Breitenausbildung über den Katastrophenschutz, den Betrieb der Tafel und des Kleiderladens bis hin zur Hospizarbeit.

Als Dienstleister für die Stadt, den Landkreis und Nachbarkommunen ist das DRK auch im Generationentreff, den Bürgerbussen, den Unterkünften für Geflüchtete, in der Sozial- und Gemeinwesenarbeit und im Betrieb von Kindertagespflegeeinrichtung und -tagesstätten aktiv. Weiterhin gehört auch das Quartiersmanagement, das Jugend- und Familienzentrum, die Tagespflege, der Blutspendedienst, den Notarztstützpunkt und vor allem der Rettungsdienst dazu. Immerhin verfügt der Kreisverband über 88 hauptamtliche und über 400 ehrenamtliche Kräfte. Sorgen bereitet allerdings die Mitgliederentwicklung. Unter der Corona-Krise hatte besonders das Jugendrotkreuz gelitten. Die Mitgliedzahl insgesamt unterschritt erstmals die 2000.